Kompakt-Weiterbildung Integrative Kunsttherapie und Kreativitätstherapie
Die Weiterbildung Kunsttherapie und Kreativitätstherapie im Integrativen Verfahren erschließt Ihnen die vielfältigen Möglichkeiten und Potentiale der Arbeit mit kreativen Medien wie Malerei, Musik, Poesie, Bewegung, Theater, Puppenspiel
Die Kunsttherapie und Kreativitätstherapie im Integrativen Ansatz bezieht sich auf alle Bereiche künstlerischen, kreativen Ausdrucks wie bildnerisches Gestalten, Poesie, Tanz, Bewegung, Musik, Puppen- und Maskenspiel, Theater etc.
Das Integrative Verfahren räumt der Kreativität grundsätzlich einen hohen Stellenwert ein. Dies hängt mit seinem anthropologischen Verständnis und seinem Persönlichkeitskonzept zusammen. Der Mensch ist ein schöpferisches Wesen, das sich über seine Sinne mit seinem Leib wahrnimmt (multisensorisch) und multiexpressiv gestaltet, auch sich selbst gestaltet.
Entsprechend sind integrative Kunsttherapien und Kreativitätstherapien leib- und körperbezogene, ganzheitlich orientierte Methoden. Im Kontext einer Lebenswelt, die zunehmende Entfremdung produziert, kommt kreativen Ausdrucksmöglichkeiten um so größere Bedeutung zu. Kreativität und Spontaneität sind Zeichen von Gesundheit und Vitalität. Ihr Fehlen oder ihre Einschränkung können Anzeichen von Vitalitätsverlust und Krankheit sein. Multipler Entfremdung muss mit multipler Stimulierung begegnet werden.
Neben den genannten therapeutischen und gesundheitsfördernden Wirkungen erlebnisaktivierender Wege enthalten kreative Medien (Ton, Farben, Musik, Textgestaltung etc.) bereits in sich ein hohes Stimulierungspotential, das Experimentierlust anregt, Phantasie beflügelt und in einem weiten Sinn neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten durch neue Konstellationen und Probehandlungen ermöglicht. Eine spezifische Anwendung medialer Arbeit findet sich in den sogenannten „intermedialen Quergängen“ (Orth, Petzold 1990c, 728), durch die das kreative Potential und Erleben erweitert und vertieft wird. Praktisch bedeutet diese Arbeitsweise das Überschreiten und Transformieren einer Ausdrucksmodalität in eine andere. So kann im Zuge einer thematischen Einheit ein akustischer Eindruck in ein gemaltes Bild umgesetzt werden, das Bild wiederum durch einen Text ergänzt werden. Taktile Erfahrungen können beispielsweise in einer Tonplastik Ausdruck finden usw.
Diese Weiterbildung führt im Rahmen eines Kurzzeitcurriculums mittels Theorie- und Praxisverschränkung in Methodik, Modalitäten und Techniken der Integrativen Kunsttherapie und Kreativitätstherapie ein. Das eigene Erleben von Methoden und Medien spielt grundsätzlich im Sinne einer professionellen Selbsterfahrung in den Seminaren eine wichtige Rolle. Alle Interessierte (BeraterInnen, TherapeutInnen, PädagogInnen, SozialarbeiterInnen, Pflegekräfte etc.), die für ihre Arbeit mit Menschen ihre kreativen Potenziale und ihr methodisches Repertoire weiter ausbauen möchten, ohne eine komplette kunsttherapeutische Ausbildung (zu durchlaufen), ist dieses Kompaktcurriculum das geeignete Angebot.
Informationen zur Weiterbildung Kunsttherapie und Kreativitätstherapie
Zielgruppe: | Angehörige therapeutischer, sozialer, pädagogischer und künstlerischer Berufe und alle Interessierten, die ihre kreativen und künstlerischen Potenziale weiter ausbauen möchten. |
Form: | 5 Seminare, jeweils dreitägig (Freitag 16.00 Uhr bis Sonntag 12.30 Uhr) - 24 Ustd. pro Seminar |
Gebühr: | 1.200,- € (5 x 240,- € pro Seminar) plus Pensionskosten |
Leitung: | Ilse Orth, Integrative Kunsttherapeutin Erika Reineke, Integrative Kunsttherapeutin |
Ort: | Hückeswagen |
Abschluss: | Zertifikat über die Kompaktweiterbildung in Integrativer Kunsttherapie und Kreativitätstherapie bei Teilnahme an allen Seminaren. |
Beginn: | Start: 02.05. - 04.05.2025 |
Seminare der Kompakt-Weiterbildung Kunsttherapie und Kreativitätstherapie | Termin | Leitung |
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1. Seminar: Basiskonzepte der Integrativen Kunst- und Kreativitätstherapie Intermediale Quergänge - Einführung | 02.05. - 04.05.2025 | Erika Reineke |
2. Seminar: Körper- und Leibarbeit für kunsttherapeutische Prozesse Sprache – Bewegung – szenisches Spiel | 25.07. - 27.07.2025 | Ilse Orth |
3. Seminar: Das Ressourcenkonzept der Integrativen Kunsttherapie Bilder – Texte – Geschichten | 03.10. - 05.10.2025 | Erika Reineke |
4. Seminar: Kunsttherapeutische Biographiearbeit Farbe – Collage – Ton | 16.01. - 18.01.2026 | Erika Reineke |
5. Seminar: Kreativtherapeutische Praxis und Supervision | 13.03. - 15.03.2026 | Prof. Dr. Hilarion Petzold |
Seminarinhalte
1. Seminar: Basiskonzepte der Integrativen Kunsttherapie und Kreativitätstherapie
Intermediale Quergänge – Einführung
Der Ansatz der Integrativen Kunsttherapie geht von einer „Anthropologie des schöpferischen Menschen“ aus und von der Annahme einer grundsätzlichen Kreativität und Ko-Kreativität der menschlichen Persönlichkeit. Die Arbeit mit „kreativen Medien“ ist eine Kernmethode der Integrativen Kunsttherapie. Kreative Menschen drücken sich als „multisensorische Wesen“ mit allen Medien schöpferisch aus und greifen damit auf das ihr sogenanntes „Leibgedächtnis“ zurück, ihr visuelles, auditives, taktiles Gedächtnis. Mit jedem Sinnesvermögen und Gedächtnisbereich, mit jeder Ausdrucksmöglichkeit können Menschen eine Form künstlerischen Gestaltens hervorbringen. Durch die Besonderheit des intermedialen Ansatzes, d.h. der wechselseitigen erlebnisaktivierenden Wirkung verschiedener kreativer Medien, können „intermediale Quergänge“ vom Bild zum Text zur Bewegung kunsttherapeutisch angeregt werden. So kann sich der Mensch mit all seinen Sinnes- und Ausdruckvermögen und nicht nur über die Sprache ausdrücken, muss aber auch wieder zu Worten, zur Sprache finden. Damit trägt dieser Ansatz zur Differenziertheit und zugleich Ganzheitlichkeit der Persönlichkeitsentwicklung bei und weckt neue Begeisterung für das Leben.
2. Seminar: Körper- und Leibarbeit für kunsttherapeutische Prozesse
Sprache – Bewegung – szenisches Spiel
In diesem Seminar steht das „eigenleibliche Spüren“ und der leibliche Ausdruck im Mittelpunkt. Der intermediale Ansatz wird vom zweidimensionalen Ausdruck eines Bildes oder Textes in die Dreidimensionalität der bewegten Leiberfahrung geführt: Von der Gestik über die Mimik zu Bewegungsimprovisationen und zum szenischen Spiel. Aus den „Erinnerungen des Leibes (Leibarchiv)“ werden Szenen ins Spiel gebracht oder es werden Phantasieszenen geschaffen.
3. Seminar: Das Ressourcenkonzept der Integrativen Kunsttherapie
Bilder – Texte – Geschichten
In diesem Seminar werden die vielfältigen Methoden, Medien und Konzepte der Integrativen Kunsttherapie und Kreativitätstherapie praxisnah vermittelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Ressourcenkonzept der Integrativen Kunsttherapie. Dies beinhaltet konkrete Arbeit mit Phantasien und Imaginationen. Als kreative Medien werden dabei u.a. Bilder, Ton, Texte, Geschichten, eingesetzt.
4. Seminar: Kunsttherapeutische Biographiearbeit
Farbe – Collage – Ton
Pädagogisch/therapeutische Arbeit mit Menschen stößt oft auf biographischen Quellen aktueller Lebenssituation. Deshalb schließt die kunsttherapeutische Praxis mit kreativen Medien immer auch Dimensionen von Biographiearbeit ein. In der Integrativen Kunsttherapie wurden dazu bestimmte Methoden entwickelt, wie die Panorama-Techniken, das „dreizügige Lebenspanorama“, die soziale Netzwerk/Konvoi-Analyse. Relevante lebensgeschichtliche Situationen aus der eigenen sozialen Geschichte werden bildnerisch mit Farben, Collagen, Tonerde etc. dargestellt und erlebnisaktivierend durchgearbeitet.
5. Seminar: Kreativtherapeutische Praxis und Supervision
Das Seminar dient der Integration des Erlernten in die eigene Praxis. Die TeilnehmerInnen bringen aus ihrem jeweiligen Praxisfeld ihre Erfahrungen und Projekte ein, die sie in der Gruppe vorstellen möchten. Gemeinsam werden diese dann aus supervisorischer Perspektive betrachtet und bei Bedarf in der Gruppe beraten. Dabei wird auf die im Curriculum vermittelten Theoriekonzepte und Methoden zurückgegriffen.
Anmeldung
Wenn Sie sich für eine Kompaktweiterbildung interessieren, erfolgt eine Anmeldung über folgenden Weg:
Persönliche Kontaktaufnahme mit dem Institut (ggfls. freie Plätze).
bei Bedarf Beratungsgespräch (keine Voraussetzung, 02192/858-16 oder 17).
Füllen Sie das Anmeldeformular aus und faxen oder senden Sie uns dies zu.
Sie sind angemeldet und erhalten alle weiteren Informationen ca. 4 Wochen vor Beginn der Veranstaltung.